16.10.17 HNA: “Drittliga-Volleyballerinnen des TV Jahn Kassel verlieren gegen Bad Vilbel 1:3”

Bericht in der HNA:

Pleite bei Heimpremiere

Kassel. Nichts war es mit dem ersten Saisonsieg. Stattdessen kassierten die Drittliga-Volleyballerinnen des TV Jahn Kassel beim Heimdebüt gegen den SSC Bad Vilbel die dritte Niederlage. Am Ende verlor der Vorjahressechste 1:3 (25:20, 21:25, 22:25, 20:25). Somit geht das Warten auf das erste Erfolgserlebnis in der noch jungen Spielzeit in die nächste Runde.

Dass ein Umbruch Zeit in Anspruch nimmt, bis gewisse Automatismen greifen und ein neuformiertes Team sich findet, ist klar. Ob der Mannschaft von Trainer Alexander Schön die zur Verfügung stehende Zeit auch reicht, um genügend positive Ergebnisse zu erzielen, ist dagegen unklar. Selbst im ersten Satz, den die Kasselerinnen noch für sich entschieden, offenbarten sich zahlreiche „Baustellen“.

„Was die Ballannahme betrifft, so war das heute unsere bislang schlechteste Saisonleistung”, resümierte der Kasseler Coach. Und in der Tat: unkontrollierte Ballannahmen waren häufig ein Problem. Logisch, dass klare Aktionen der Gastgeberinnen ausblieben. Ein weiteres Defizit: die Abstimmung. In etlichen Situationen wirkten die Kasselerinnen nicht eingespielt. Und das hat auch einen Grund: „Die Vorbereitung lief alles andere als optimal. Wegen Krankheiten, Verletzungen und Urlaub konnten wir nicht richtig trainieren. Unter diesen Umständen ist es schwierig, sich einzuspielen“, sagte Trainer Schön.

Aber es war bei weitem nicht alles schlecht, was die junge Mannschaft des TV Jahn zeigte. Ausreichend Potenzial steckt in diesem Team, keine Frage. Und das zeigte das Schön-Team auch ansatzweise. Besonders am Netz lieferten die Gastgeberinnen eine solide Leistung ab. Immer wieder blockten sie wirkungsvoll Angriffsschläge der Gäste und kamen so zu Punkten. Auch der Aufbau von eigenen Angriffen – wenn die Annahme stimmte – waren ansehnlich und zielstrebig. Eines aber fiel besonders auf: der Kampf. Keinen Ball schenkten die Kasselerinnen her. Erfolgreiche Rettungsaktionen nach spektakulären Ballwechseln gab es zur Genüge. Für etwas Zählbares reichte diese Leistung am Ende aber nicht.

Und was war eigentlich mit Bad Vilbel? Als Tabellenschlusslicht angereist und ohne einen einzigen Punkt auf dem Konto, wirkte der SSC im ersten Satz noch verunsichert und schläfrig. In der Folgezeit spielten die Gäste aus dem Wetteraukreis aber cleverer und nutzten die Lücken beim TV Jahn eiskalt aus. Zudem leisteten sie sich schlicht und ergreifend weniger Fehler als die Kasselerinnen, die durch die Niederlage auf den vorletzten Platz abrutschten.

Von Raphael Wieloch

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