Nach einer recht wechselhaften Vorbereitung ging es am vergangenen Samstag für die Damen II des SSC Bad Vilbels zum ersten Mal wieder um Oberligapunkte. Zu Gast war der Regionalligaabsteiger FSV Bergshausen, der die neue Saison bereits am letzten Wochenende mit einem Sieg gegen die HVV-Auswahl eingeleitet hatte.

Nachdem das Luxusproblem eines großen Kaders schließlich geklärt war, konnte die Vilbeler Starting Six sich voll und ganz auf den Gegner konzentrieren – eine Aufgabe, die leichter war, als gedacht.

Schon im ersten Satz gingen die Gastgeberinnen mit gutem Beispiel voran, machten Druck in Aufschlag und Angriff und hielten die eigene Fehlerquote möglichst gering. Vor allem Lina Wullenweber, die in Abwesenheit von Laura Schulz die Kapitänsbinde übernahm, konnte dabei mit ihrem variantenreichen Angriffsspiel sowie Konstanz und Präzision in der Annahme die entscheidenden Punkte machen und brachte ihrer Mannschaft damit ein beschauliches Punktepolster ein. Was zu Anfang des Satzes noch nach einem recht ausgeglichenen 8:4 aussah, wurde schnell ein deutlicheres 17:13, welches den Bergshausener Trainer zu mehreren Wechseln veranlasste. Jedoch fanden auch die neuen Kräfte des FSV kein Rezept gegen das Vilbeler Bollwerk und so kam es – auch aufgrund zahlreicher Eigenfehler – zu einem raschen 25:17 für die Gastgeber.

Ein wenig erstaunt ob der plötzlichen Führung gegen einen der Titelaspiranten – Bergshausen wurde von fünf der elf Oberligisten als Favorit genannt – konnten die Vilbelerinnen nicht so nahtlos wie erhofft an ihre Leistung des vorherigen Satzes anknüpfen. Obgleich vor allem Libera Lilia Heinrich wahre Wunder in der Abwehr vollbrachte, behielt Bergshausen das Glück auf seiner Seite und damit auch die Oberhand in der Spielgestaltung. Erst durch einen Wechsel auf der Außenposition beim Stand von 9:11 konnte der gegnerische Rhythmus durchbrochen und der Aufwärtstrend der Gastgeberinnen fortgesetzt werden. Bei konstant geringer Eigenfehlerquote erhöhte der SSC weiter den Druck, punktete über alle Positionen und spielte den Gegner schwindelig, bis der Ball schließlich im gegnerischen Feld landete und der Punkt an die Vilbelerinnen ging. Etwas knapper ob der vorherigen Aufholjagd ging somit aber auch dieser Satz an die Gastgeberinnen.

Und diese begannen deutlich klüger als im Satz zuvor, indem sie den Druck und den Schwung der beiden vorherigen Sätze beibehielten. Ob über Mitte, Kopf oder Rückraum, die Berghausener Abwehr hatte dem Ballreigen des SSC nur wenig entgegen zu setzen – eine Tatsache, die der gegnerische Trainer weder mit Auszeiten noch mit Wechseln zu verhindern wusste. Erst beim Stand von 14:5 lockerte Vilbel ein wenig die Zügel, ließ Bergshausen bis auf 18:11 heran kommen. Doch nach etwas über einer Stunde konnte auch der Kampfgeist das Spiel nicht mehr retten. Mit 25:16 ging auch der dritte Satz und damit die ersten, verdienten drei Punkte an den SSC, der es sich zumindest zeitweise auf Platz Drei der Tabelle gemütlich macht. In der kommenden Woche steht dann wieder ein Spitzenspiel an, dieses Mal auswärts gegen die starken Mädels vom VC Wiesbaden.

Es spielten: Andrea Craatz, Christina Jadatz, Daniela Fritsch, Hannah Knopp, Kate Taylor, Lilia Heinrich, Linda Feil, Lina Wullenweber, Pia Nau, Ruth Wagner, Svetlana Lang, Verena Sinkel.